Polaritäten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Andere
Ist niemals Du.
Zwei Muschelschalen, die
Auseinanderklaffen.
Etwas verbindet sie,
Und doch streben sie
Auseinander,
Bricht manchmal die
Verbindung
Ab.

(© 2010 Christiane Weismüller)

 

Komm her,
Ich kann Dich nur halten.
Ich habe
keine Antworten,
Nur Schweigen.
Aushalten, Bleiben.
Vielleicht sind
Wir
Eine Antwort
Von vielen?

(© 2010 Christiane Weismüller)

 

Diese Schwäche
Diese namenlose Schwäche
Du verschwindest mehr und mehr.
Alles nimmt ab –
das Sehen, das Hören, die Sprache.
Nur das Verschwinden nimmt zu,
breitet sich aus, löscht aus.
Du verlöschst
Gehst heim.
Ein Weißer Flügel nimmt
Dich mit
Nach Hause, Dein Zuhause
Wo noch alles heil war
Vor Deiner Angst
Vor Deinem Kampf
Um Liebe
Um Sicherheit
Du bist in Sicherheit –
Ich kann Dir nicht folgen …

(© 2010 Christiane Weismüller)

 

Die Kindheit
Abstreifen,
Wie eine Schlange
Die Haut, die nicht mehr
Passt.
Doch darunter ist dieselbe
Schlange, nur
glänzender.

(© 2010 Christiane Weismüller)

 

Die Felder –
Leer,
Es gibt nichts
Mehr zu ernten.
Sie warten –
Warten auf Dich,
Dein Säen:
Was willst Du,
Das wachsen soll?
Was soll durch die
Grünen Ähren wogen –
Dein Geist, Deine Sehnsucht,
Deine Hoffnung?

(© 2011 Christiane Weismüller)

 

Ein Delphin schwimmt durch
Meine Augen
Ins Licht,
Zur Sonne,
Sieht sich um nach mir: “Komm mit!“
Wohin?
Was ist seine
Botschaft?
Welches Wort
Habe ich nicht verstanden
In seiner Sprache,
Der Sprache des Delphins?

(© 2011 Christiane Weismüller)


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