Vom Weiterschreiben
Nächste Seite, vielleicht passiert noch etwas
im Birnbaum, und falls er sich meldet, der Interviewer,
ich müsste ihm sagen, zu erwarten wäre jetzt
bald das Geräusch der fallenden Birnen, wie damals
nachts im September.
Nichts Neues im Repertoire? Noch einmal Musik
an Westfälischen Adelshöfen, oder sind es
Romanische Backsteinkirchen im Jerichower Land,
die leeren Flugzeughallen
am Rand der Döberitzer Heide … du entfernst dich
in eine Gegenwart, die woanders ist, und ein Zitat,
zweifelsfrei, ist im Zimmer geblieben … jedenfalls
noch ein Gerausch, wie das
einer gelben Komposition, die mit Stehenbleiben und
Schritten
durch den Herbst beginnt.
Oder ganz einfach, du wartest, bis das Schneefeld
vorm Fenster sich auflöst und die Spuren verschwin-
den, die
zu immer derselben Ausfahrt führen.
Nun taucht ein anderes Bild auf, abends
und unerwartet … eine Vase mit frischen Tulpen
vor der Gardine der Zugfensterscheibe, die vorbei-
zieht
an Feldern, Baracken und Zäunen, und
das Telefon geht … der Reisebericht; erzähl doch von
Grenzbahnhöfen, Birkenwäldchen, den Misteln.
Zuviele Termine, obschon der Wochenkalender
fast leer ist. Der Lärm geht weiter, nur einmal schreit
der Pfau in der Frühe.
Die Zeilen, die Brüche.
Ein jedes Rinnsal zum Meer unterwegs.
Erst wenn es kalt ist, siehst Du den Atem.
Zu früh, um in die Gärten zu gehen; da hilft
auch nicht weiter der Konjunktiv.
Die richtige Reihenfolge kommt von allein; ein
Seufzer
vielleicht, der Wetterbericht, es nähert sich
ein vergessener Name … kann sein,
die nächste Seite weiß mehr.
Ja, „die richtige Reihenfolge kommt von allein“! Dieser Text von Jürgen Becker illustriert, was mit dem free writing oder auch „stream of consciousness“ gemeint ist. Probieren Sie es doch einmal aus – schreiben Sie alle Gedanken, die zwischen Ihr eigentliches Thema kommen, einfach mit.